Greenpeace hat 35 beliebte Bienen-Blütenpflanzen wie z.B. Lavendel, Glockenblumen und Veilchen aus verschiedenen Baumärkten, Gartencentern und Supermärkten in 10 Europäischen Ländern auf Pestizide getestet. 79 % waren mit Bienenschädlichen Pestiziden belastet! Beim Nektarbesuch einer solchen Pflanze bekommen die Blütenbesucher einen Giftcocktail serviert. Die Hälfte der 2014 getesteten Pflanzen enthielt Neonicotinoide: meist Imidacloprid, Thiamethoxam oder Clothianidin. Bei Zwiebelblühern wird es vermutlich ähnliche Ergebnisse geben, sie wurden nur noch nicht getestet.
Neonicotinoide sind Insektengifte. Sie machen Bienen schon bei einer geringen Dosis orientierungslos und führen zum Zusammenbruch des Bienenstocks. Der Verbraucher pflanzt schöne Blumen, nichtsahnend, dass er damit Bienen und andere Insekten mit Giften füttert. Der Gesetzgeber muss endlich handeln und Pestizide für den Haus- und Kleingartenbedarf verbieten, es gibt genügend ökologische Alternativen. Pestizide sollten die Ausnahme sein, nicht die Regel! Falls Pestizide eingesetzt werden, muss der Pestizideinsatz für den Verbraucher gut ersichtlich an der Pflanze gekennzeichnet werden: „Achtung; Bienen-gefährlich! Produziert mit Einsatz von Imidacloprid.„ Oder: „Aus mit Neonicotinoiden gebeizten Samen gezogen. Pflanze, Blätter, Pollen und Nektar enthalten für Bienen und andere Insekten giftige Neonicotinoide„ So wird der Verbraucher informiert, kann dementsprechend handeln und die Pflanze im Baumarkt stehen lassen.
Fragen sie vor dem Kauf einfach den kompetenten Fachverkäufer, wie die Pflanzen produziert sind!
Titelbild: Lavendel mit Blütenbesucher
Ebenfalls kaum bekannt ist, dass manche Zimmerpflanzen mit Wachstumshemmern behandelt sind, damit sie klein bleiben, z.B.der Hibiskus oder die Hortensie. Manche dieser Pflanzen stocken im Wachstum, wachsen rückwärts und gehen ein, andere wachsen irgendwann normal weiter.
Nachhaltige Pflanzenproduktion
Momentan gibt es nur sehr wenige „Bio“Pflanzen im Gartenmarkt. („Bio“ sollte eigentlich normal sein!) Kräuter und Weihnachtssterne werden bereits häufig in Bioqualität angeboten und manchmal findet man in Biomärkten ein kleines Sortiment von Zwiebelblühern. Dort gibt es auch Samen, die „unbehandelt“, also nicht gebeizt sind!
Nach der Veröffentlichung dieser Greenpeace Studie hat ein Gartenmarkt gehandelt und bietet keine Pflanzen mehr an, die bienengefährliche Neonicotinoide enthalten:
https://taspo.de/gartenmarkt/toom-verbannt-mit-neonicotinoiden-produzierte-zierpflanzen/
Gesamte Greenpeace Studie (Englisch)
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20140424-giftiger-garten-eden-zusammenfassung.pdf
Ein Herz für Schmetterlinge
Zitat, Greenpeace Studie „Von 86 analysierten Proben wurden in 84 (97,6%) dieser blühenden Pflanzen Pestizidrückstände nachgewiesen. Nur 2% der Proben enthielten keine nachweisbaren Rückstände. Insektizide, die als besonders bienenschädlich gelten, wurden häufig gefunden. In 68 der 86 getesteten Zierpflanzen (79% der Proben) wurden bienenschädliche Pestizide entdeckt. Die drei Neonicotinoid-Pestizide, die europaweit (inkl. In der Schweiz) für bestimmte landwirtschaftliche Verwendungen eingeschränkt wurden, um zu verhindern, dass die Bienen den Giften ausgesetzt sind, wurden in fast der Hälfte der Proben nachgewiesen: 43% der Pflanzen beinhalteten Imidacloprid, 8% Thiamethoxam und Clothianidin wurde in 7% der gesamten Proben gefunden, zum Teil in hohen Konzentrationen…
Zusätzlich zu den Insektiziden, die in den Pflanzen nachgewiesen wurden, zeigten die Laboranalysen auch eine Kontamination mit einer breiten Palette an Fungiziden. Das am häufigsten nachgewiesene Fungizid war Boscalid, das in 44,2% der Proben gefunden wurde. 12 der 86 Zierpflanzen (14%), die im Labor analysiert wurden, beinhalteten Pestizide, die in der EU nicht zugelassen sind. Zwei davon sind toxisch für Bienen.“ Zitat Ende.